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Insektenschutz: Was wirkt wie?

 

Die Pharmazeutische Zeitung (PTA Forum vom 23.5.24) berichtet aktuell, wie Repellentien (Insektenschutzmittel) wirken, und was bei der Auswahl zu beachten ist.
Repellents sollen Insekten, Stichmücken und Zecken fernhalten und Stiche verhindern. Nach dem Auftragen verdunsten die Wirkstoffe von der Haut und bilden einen Duftmantel, der den für die Blutsauger anziehenden menschlichen Geruch überdeckt. Bei nachlassender Konzentration des Wirkstoffs können Mücken den Geruch wieder wahrnehmen und zustechen. Der Abwehrschutz des Duftmantels hängt von der Art und Konzentration des Wirkstoffs ab. Die mittlere Schutzdauer vor Mücken beträgt vier bis acht Stunden, bei Zecken ist diese Zeit deutlich kürzer. Starker Eigengeruch, starkes Schwitzen, hohe Luftfeuchtigkeit und Abrieb verkürzen die Wirkdauer ebenso.

Und die Auswahl?
In erster Linie soll das Repellent unbedenklich und gut verträglich sein. Wer in tropische Gebiete reist und sich z.B. vor Malaria oder Dengue-Fieber schützen will, sollte auf hohe Wirksamkeit und lange Wirkdauer achten.
Folgende Wirkstoffe sind zu unterscheiden:
Die synthetischen Substanzen DEED (Diethyltoluamid) und Icaridin haben die zuverlässigste und längste Wirkung. Sie werden auch für Tropenreisen empfohlen. Schwächere und kürzere Wirkung haben die Wirkstoffe EBAAP (Ethylbutylacety-laminoproprionat) und das pflanzliche PMD (p-Menthan-3,8-diol).

  • DEET ist der seit 60 Jahren bewährteste und auch von der WHO (Weltgesundheitsorganisation) empfohlene Wirkstoff. Insektenschutz mit DEET wehrt Mücken, Bremsen, Kriebelmücken, Fliegen, Zecken ab und wirkt bis zu acht Stunden. Angeboten werden Produkte mit Konzentrationen von 30 bis 50 Prozent. Ab 20 Prozent gilt Tropentauglichkeit. Je nach Konzentration dürfen diese Produkte bei Kindern ab 3 Jahren angewendet werden.
    Achtung: Bei Schwangeren, Stillenden und Säuglingen sollten kein DEET angewendet werden!
  • Icaridin wirkt bis zu acht Stunden gegen Mücken und gegen Zecken bis zu fünf Stunden. Auf dem Markt gibt es Konzentrationen von10 bis 30 Prozent. Icaridin wird weniger stark als DEET von der Haut resorbiert und ist somit hautverträglicher. Der Wirkstoff ist für Kinder ab zwei Jahren zugelassen, teilweise auch in der Schwangerschaft und Stillzeit. Hier sind die Herstellerangaben zu beachten.
  • EBAAP wirkt mit bis zu vier Stunden deutlich kürzer und ist nicht tropentauglich. Hierzulande schützt der Wirkstoff vor Bremsen, Fliegen, Mücken, Zecken, Bienen und Wespen. Er ist gut verträglich und kann bei Kindern ab zwei Monaten und in der Schwangerschaft angewendet werden.
  • PMD ist Bestandteil des ätherischen Zitronen-Eukalyptusöls. Das Wirkspektrum entspricht dem von Icaridin, allerdings wirkt es kürzer. PMD ist in Konzentrationen von 10 bis 40 Prozent auf dem Markt. Bei besonders empfindlichen Menschen kann es zu Augenreizungen und Hautreaktionen kommen.

Tipps zur Anwendung:

  • Repellents nur auf die nicht bekleidete Haut auftragen. Dünne Kleidungsstücke können mit eingesprüht werden, da Insekten hindurchstechen können.
  • Verletzte oder entzündete Haut (z.B. Sonnenbrand) nicht behandeln. Kontakt mit Augen, Mund, Nasenöffnung und Schleimhäute vermeiden.
  • Erst Sonnenschutz, dann 15-30 Minuten später den Insektenschutz.
  • Insektenschutz gemäß Schutzdauer regelmäßig erneuern. Nach Aufenthalt im Freien Reste von der Haut abwaschen.

Bitte beachten: Kein Wirkstoff bietet hundertprozentigen Schutz.
So sind weitere Maßnahmen zu empfehlen:

  • Helle Kleidung aus nicht zu dünnem Material tragen.
  • Lange Kleidung und geschlossene Schuhe gegen Zeckenstiche anziehen; Hosenbeine in die Socken stecken.
  • In den Tropen Fliegengitter über dem Bett anbringen; zusätzlich kann mit insektizid wirkendem Wirkstoff Permethrin imprägniert werden.

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Gute Reise!

 

Urlaub schon geplant? Koffer gepackt?
Eine gut sortierte Reiseapotheke gehört ins Gepäck, denn niemand kann vor Krankheit oder Verletzung im Urlaub sicher sein.

Speziell im Ausland kann es schwierig sein, die richtigen Medikamente zu bekommen.

Wir empfehlen zumindest eine Grundausstattung, die je nach Reiseland variieren kann, mitzunehmen:

  • Pflaster (Blasenpflaster und wasserfestes Pflaster)
  • Verbandsmaterial, Klebeband, Wund-Desinfektionsspray, Pinzette, Schere
  • Einmalhandschuhe
  • Sonnenschutzmittel und Salbe gegen Sonnenbrand
  • Insektenschutzmittel, Juckreiz stillendes Gel
  • Schmerzmittel (Ibuprofen, ASS oder Paracetamol)
  • Fieberthermometer
  • Brand- und Wundheilsalbe
  • Mittel gegen Durchfall (z.B. Elektrolytpulver, Loperamid)
  • Präparate gegen Husten und Schnupfen (z.B. Nasenspray)
  • Augentropfen
  • Mittel gegen Reiseübelkeit

 

Wer mit Familie verreist, sollte an kindgerechte Mittel gegen Durchfall, Schmerzen und Fieber denken.

Generell ist zu beachten, die Medikamente auch am Urlaubsort kühl und trocken aufzubewahren.

Für Autoreisen empfiehlt sich die Lagerung in einer Kühltasche. Bei der Reiseapotheke aus dem Vorjahr überprüfen Sie bitte das Haltbarkeitsdatum der Präparate.

 

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Sonnenschutz im Frühling nicht unterschätzen!

 

UV-Strahlung gefährdet die Haut zu jeder Jahreszeit und Temperatur – auch im Frühling. Die Strahlenbelastung ist gerade jetzt besonders hoch. Die Ozonschicht, die einen Großteil der aggressiven UV-Strahlung herausfiltert, ist im Mai häufig dünner. Entsprechend mehr gefährliche Strahlen können die Schutzschicht der Erdatmosphäre durchdringen und so auf die Haut gelangen. Außerdem trifft die Frühlingssonne auf unvorbereitete Haut: Nach den dunklen Wintermonaten ist sie nur gering pigmentiert (Gehalt an Farbstoffen) und dadurch besonders lichtempfindlich.
Also gilt: Langsam vorbräunen und zusätzlich schützen! Nutzen Sie auch im Frühling Sonnenschutzprodukte, um Sonnenbrand zu vermeiden und das Hautkrebsrisiko gering zu halten.

Daran sollten Sie denken:

  • Im Frühling wie im Sommer gilt für alle Hauttypen: Wer sich länger im Freien aufhalten will, trägt am besten schon zu Hause eine Sonnencreme mit typgerechtem UV-Schutz auf.
  • Die empfindlichen Regionen Stirn, Nasenrücken und Ohren gehören besonders sorgfältig eingecremt. Hier eignen sich spezielle Sonnenschutzprodukte fürs Gesicht, die schnell einziehen und viel Feuchtigkeit spenden.
  • Beim Radfahren, Joggen oder Wandern gehört immer eine Sonnencreme in der Tasche. Wenn Sie unterwegs schwitzen, kann der Schutzfilm verloren gehen. Dann sollten Sie ca. alle zwei Stunden Nachcremen.
  • Wie lange dürfen Sie sich in der Sonne aufhalten, ohne einen Sonnenbrand zu riskieren? Die Eigenschutzzeit der Haut multipliziert mit dem Lichtschutzfaktor der Creme ergibt die maximale Zeit, die Sie sich in der Sonne aufhalten können. Bei heller Haut z.B. beträgt die Eigenschutzzeit ca. 10 Minuten, mit einem Lichtschutzfaktor 30 verlängern Sie den Schutz auf rund 300 Minuten – sofern Sie ausreichend Creme auftragen.
  • Prüfen Sie die Haltbarkeit, wenn ein Sonnenschutzprodukt aus dem letzten Jahr verwendet wird. Auf den Produkten finden Sie Hinweise, wie viele Monate die Creme nach dem Öffnen noch haltbar ist.
  • Und nicht vergessen: Mit einem Hut oder Tuch beugen Sie Sonnenbrand auf der empfindlichen Kopfhaut vor.

Viel Spaß in der Sonne!

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Alltagstipps für Pollenallergiker

 

Was hilft gegen Heuschnupfen, abgesehen von Medikamenten? Es gibt einige Tipps, um im Alltag die Pollenlast zu verringern und lästige Beschwerden zu lindern.

  • Speziell am Schlafzimmerfenster ein Pollenschutzvlies anbringen.
  • Möglichst nur zu pollenarmen Tageszeiten lüften (in der Stadt morgens zwischen 6 und 8 Uhr, auf dem Land abends zwischen 18 und 24 Uhr).
  • Während der Pollensaison am besten in pollenfreie Regionen verreisen. Pollenarme Luft findet sich vor allem auf Inseln, am Meer oder in Hochgebirgslagen.
  • Bei schönem Wetter tagsüber im Freien eine Sonnenbrille aufsetzen. Sie ist kein zuverlässiger Schutz, hält jedoch die Pollen zumindest teilweise von den Augen fern und reduziert so die Symptome.
  • Vor dem Schlafengehen die Haare waschen.
  • Bei geschlossenem Fenster schlafen.
  • Getragene Kleidung nicht im Schlafzimmer wechseln bzw. erst gar nicht ins Schlafzimmer bringen.
  • Bettwäsche regelmäßig wechseln.
  • Möbel häufig mit einem feuchten Tuch abwischen.
  • Luftreiniger aufstellen. Die Geräte filtern Pollen und Staub aus der Luft und können so Erleichterung verschaffen.
  • Wäsche nicht im Freien trocknen.
  • Staubsauger mit HEPA-Filter verwenden
  • Täglich Staubsaugen bzw. glatte Böden (Fliesen-, Laminat- oder Parkettböden) täglich feucht wischen.
  • Auf Staubfänger zu Dekorationszwecken (wie Trockenblumen, Wandschmuck etc.) verzichten.
  • Rauchen, verrauchte Räume und Schwimmen in gechlortem Wasser vermeiden.
  • Beim Autofahren die Autofenster geschlossen halten.
  • In Autolüftungen und Klimaanlagen Pollenfilter verwenden und regelmäßig erneuern.
  • Regelmäßig eine Nasendusche mit 0,9-prozentiger Kochsalzlösung anwenden, um die Pollen aus der Nase herauszuspülen.

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Erkältung oder Allergie?

Wenn die Nase läuft, dann kann das zweierlei bedeuten: Erkältung oder Pollenallergie.
Folgende Alltags-Symptome liefern Kriterien, um die beiden völlig unterschiedlichen Erkrankungen zu unterscheiden.

Erkältung:

  • Das Sekret ist gelblich bis grün-gelblich.
  • Das Niesen erfolgt punktuell.
  • Dauer: Die Erkältung verschwindet meist nach ca. 2 Wochen
  • Juckreiz ist nicht vorhanden.
  • Ist unabhängig von Wettereinflüssen und verschwindet durch Veränderung des Wetters nicht.

Allergie:

  • Das Sekret ist flüssig und klar.
  • Das Niesen erfolgt anfallsartig, meist bei Ortswechsel.
  • Dauer: Kann wochenlang über eine ganze Pollensaison andauern.
  • Juckreiz an Nase, Augen und im Rachen möglich.
  • Verbessert sich oder verschwindet bei längeren Regenphasen.

Handelt es sich tatsächlich um eine Allergie, dann sorgen antiallergische Medikamente innerhalb kurzer Zeit für Linderung. Antihistaminika gibt es als Nasenspray, Augentropfen oder Tabletten. Bei einer Erkältung wirken diese nicht.

Wer nicht immer wieder zu Tropfen, Sprays oder Tabletten greifen will, dem ist eine sogenannte Allergieimpfung, die Hyposensibilisierung, zu empfehlen.

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